Mein Hörtipp: Kurt Elling: Super Blue
Bei dieser Besprechung könnte ich es kurz machen: Sie wollen Spass? Richtig Spass? Dann kaufen Sie sich dieses Album. Sofort.
Ich weiß ja, dass Sie mehr erwarten, also gut. Aber ich muss ehrlich sein: Was ich Ihnen nun schreibe, ist eigentlich nichts Anderes…
Der 14 mal für den Grammy nominierte und zweifache Grammy Gewinner Kurt Elling hat mit Charlie Hunter an der Gitarre, DJ Harrison an den Keyboards und Corey Fonville am Schlagzeug und Percussion (beide von der Band und dem bekannten musikalischen Schmelztiegel: Butcher Brown) ein nahezu perfektes Sommeralbum abgeliefert. Jazz, Fusion und eine gehörige (!) Portion Funk und treibende Grooves u.a. aus der Kreativküche des Hip Hop.
DAS macht Spass, unglaublichen Spass. Oder einfacher: Wer hier nicht schon nach wenigen Minuten bessere Laune hat, dem ist nicht zu helfen. Ehrlich! Wenn dieses Album Elling nicht den nächsten Grammy einbringt, dann verstehe ich die Welt nicht mehr.
Neben neuen Songs und Texte von Elling, findet man Kompositionen u.a. von Wayne Shorter, Freddie Hubbard oder Tom Waits. Und das Erstaunlichste: Corona hat hier ausnahmsweise einmal positive Auswirkungen gehabt. Elling und Hunter haben ihre Parts eingespielt und diese dann an Fonville und DJ Harrison gesendet, die das Werk dann ganz in ihrer Art „vollendet“ haben. Kleine Anekdote am Rande: Elling und Hunter hatten bei der gesamten gemeinsamen Produktion der Platte die beiden anderen Musiker nicht persönlich getroffen.
Einer der besten Jazz-Sänger der Gegenwart, arbeitet mit einem der innovativsten Gitarristen zusammen, um gemeinsam ihre Ideen umzusetzen und diese im Anschluss daran durch zwei junge Musiker der phantastischen Fusion/Hip Hop Ikonen von „Butcher Brown“ über die Gegenwart in die Zukunft beamen zu lassen.
Ich mag diesem Begriff nicht, aber hier kam er mir immer wieder in den Sinn: Groovy!
Mein Fazit fällt leider so aus, wie ich es am Anfang schon angedeutet hatte: DAS ist perfekte „Gute Laune Musik“, aber mit einem unglaublichen musikalischen, kompositorischen und produktionstechnischen Niveau. Elling selbst sagt, dass er mit dem Album sein eigens Spektrum erweitert und (wieder einmal) etwas ganz Neues erschaffen hat.
Dem kam man sofort zustimmen und noch ergänzen, dass das Ergebnis einfach grandios ist.
Hier ein paar links und Videotipps: