Mein Hörtipp: Trish Clowes: A View With A Room
Acht eigene Stücke der Tenor- und Sopran-Saxophonistin Trish Clowes, die Ende August und Anfang September des vergangenen Jahres in London aufgenommen wurden. Mit dabei: Chris Montague (guitar), Ross Stanley (piano, Rhodes & Hammond organ) und James Maddren (drums)
Und direkt vom ersten Song an hört man, spürt man förmlich: Die 38-jährige englische Musikerin und Komponistin hat was zu sagen, etwas, das einen unmittelbar interessiert und das sogar schon beim lockeren Reinhören deutlich macht, das hier etwas Besonderes entstanden ist.
Zum Teil hypnotische Rhythmen, meist durch das Piano erzeugt, wiederkehrende und sich wiederholende Melodie- und Rhythmusstrukturen und das extrem farben- und abwechslungsreiche Saxophonspiel von Trish Clowes. Das ist junger, neuer Jazz mit einigen Elementen, die mich zumindest ein ganz klein wenig an GoGo Penguin oder e.s.t. erinnern. Genreübergreifende Musik jedoch ohne jegliche vordergründigen Effekte oder langatmiges musikalisches oder gar virtuoses Imponiergehabe. Niemals wirklich vorhersehbar, wohin sich die Songs jeweils entwickeln werden, spielt das ganze Album mit den Erwartungen der Zuhörer:innen und überrascht sie gerade deshalb immer wieder neu. Großartig!
Die häufigen Wechsel der musikalischen Läufe und der Tempi in den Songs und die treibenden, forcierenden, aber niemals lauten oder gar aggressiven Elemente lassen wirklich aufhorchen.
Ein großartiges Album, dass es zu hören lohnt.
Es bleibt zu hoffen, dass wir noch viel Neues von dieser wunderbaren und zum Teil so unglaublich reif und nur Sekunden später so neu, innovativ und expressiv klingenden Saxophonistin hören werden. Trish Clowes ist schon heute sicher mehr als nur ein Geheimtipp!
Unbedingt anhören!
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