Mein Hörtipp: Michael Arbenz: Classicism A Point of View
Michael Arbenz zeigt uns auf seiner neuen CD seine Sichtweise auf große Werke der Klassik. Auf solche von Claude Debussy, J.S. Bach, Scriabin, Dvoraks, Brahms und Hindemith.
Diese ganz persönlichen „Point Of Views“ sind aber sehr viel mehr als nur eine weitere Interpretation dieser Meisterwerke durch einen Musiker. Arbenz lässt die hier eingespielten Teile großer klassischer Werke quasi neu entstehen, erfindet sie neu und macht sie praktisch ganz individuell zu seinen eigenen.
Wer meint, den Namen schon mal irgendwo anders gehört zu haben, liegt absolut richtig. Michael Arbenz ist u.a. Pianist des bekannten Trios VEIN.
Hier also nach der Vorgänger-CD: „Reflections of D“, einer Hommage an Duke Ellington, nun sein zweites Solowerk, das am 15.03.24 erschienen ist.
Mittels Jazz-Strukturen, improvisatorischen Phasen und dem Einsatz des Klaviers über das unmittelbare Erklingen der Töne hinaus, u.a. mittels Overdub-Technken, erschafft der Pianist nicht nur eine neue, seine persönlich Sicht auf die bekannten Stücke, sondern ein neues, breites und ungemein spannendes Klangspektrum. Changes. Kontraste in den Rhythmen und feinste Klangfarben und -abstufungen, die man einem Klavier zunächst so vielleicht unmittelbar gar nicht zusprechen würde. Großartig!
Aber keine Angst, hier wird nicht einfach die instrumentale, kompositorische und klangliche Keule geschwungen, nur um durch Entfremdung etwas vermeintlich Neues zu schaffen. Die Songs sind großartige kleine und ganz persönliche Meisterwerke, orientiert an großen alten Werken und gespielt mit der Sicht und aus der Sicht eines genialen Musikers unserer Zeit. Eine CD, die übrigens auch klanglich überzeugt!
Phantastisch!
Unbedingt anhören!