Jess Wiliamson: Time Ain’t Accidental
Einsamkeit gepaart mit einem iPhone-Beat:
Jess Williamsons emanzipatorisches Album
„Time Ain’t Accidental“
Am 9. Juni erschien Jess Williamsons fünftes Album „Time Ain’t Accidental“ über Mexican Summer auf CD (0184923133820) und LP (0184923133813). Nach einem Intermezzo zusammen mit Katie Crutchfield, aka Waxahatchee, unter dem Namen Plains im letzten Jahr ist sie nun wieder unter ihrem eigenen Namen unterwegs. Auf „Time Ain’t Accidental“ verarbeitet sie ihre Trennung und die damit einhergehende Einsamkeit mit moderner Countrymusik und Drumcomputerbeats, die sie auf ihrem iPhone programmiert hat.
Eine Trennung ist so schon schlimm, wenn dann aber dazu noch eine Pandemie und damit verbunden ein Verbot von sozialen Kontakten einhergeht, dann wird es doppelt belastend. In dieser Situation ist Jess Williamsons fünftes Album „Time Ain’t Accidental“ entstanden. Frisch getrennt begann die Pandemie und ihr war es nicht möglich, sich mit Freunden und Familie persönlich auszutauschen. Dadurch, dass sie die Isolation und die Trennung von ihrem Partner alleine verarbeiten musste, gewann Jess ein Selbstverständnis, das sie viel stärker machte, als sie es zuvor war. Diese Entwicklung und vor allem die am Ende stehende Erkenntnis prägen „Time Ain’t Accidental“ und machen es zu einem Album, das eine emanzipierte Frau widerspiegelt, die für sich selbst kämpft und siegt.
„I’ve been thrown to the wolves and they ate me raw“ ist die erste Zeile der ersten Single „Hunter“. Der Song handelt von Williamsons Datingerfahrungen und endet mit einer klaren Botschaft: „I’m a hunter for the real thing“
Produziert wurde das Album von Bon Ivers Stammproduzenten Brad Cook. Auf „Time Ain’t Accidental“ arbeitet Williamson das zweite Mal mit ihm zusammen. Brad produzierte bereits Plains Debütalbum „I Walked With You A Ways“. Für die Demoaufnahmen zu Hause benutzte Williamson eine iPhone App, mit der sie Drums programmieren konnte, ähnlich wie ein Drumcomputer. Als sie zu Cook ins Studio kam, fand er diese Idee so gut, dass er die eigentlichen Platzhalterrhythmen in die finalen Versionen der Songs übernahm.
Die in Texas geborene und in Los Angeles lebende Jess Williamson veröffentlicht ihr fünftes Soloalbum.
Credit: Credit: Jackie Lee Young
Das Album erinnert durch seine Mischung aus Country, Pop und Singer-Songwriter an Taylor Swifts Anfänge, die ebenfalls diese Genres mischte, sich dann aber immer weiter von ihren Wurzeln entfernte. Durch die elektronischen Instrumente fügt sie aber ihrer Musik eine weitere Ebene hinzu, die es so bei Swift nicht gab.