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Mein Hörtipp: Cowboy Junkies: „Songs Of The Recollection“

Ich darf eigentlich keine neuen Alben der Cowboy Junkies besprechen. Warum? Nun, ganz einfach: Ich bin mehr als nur befangen, denn seit über 35 Jahren bin ich nun schon absoluter Fan der kanadischen Gruppe und habe jede kaufbare Platte der 3 Timmins Geschwister, verstärkt durch Alan Anton am Bass und den Keyboards. Ich habe ein paar meiner Lieblings-CDs der Band unten als Foto eingefügt.

Die Gruppe um die so einzigartige Sängerin Margo Timmins ist auch unter Audiophilen weltweit   bekannt. Der Grund: Die “Trinity Sessions“ aus dem Jahr 1988, natürlich produziert von Peter Moore und aufgenommen mit nur einem Mikrophon in der Church of the Holy Trinity in Tronto vor fast genau auf den Tag vor 35 Jahren.

(m)eine kleine Auswahl großartiger Musik der Cowboy Junkies aus fast 40 Jahren…

Ein echter Meilenstein, perfekte Raum-Akustik mit einer unglaublich emotionalen Stimme und einer minimalen Instrumentierung, die jeden schon beim ersten Hören in eine Art tranceartigen Zustand versetzt. Da die Aufnahme auch technisch nahezu perfekt ist, war und ist sie sogar noch heute bei vielen Vorführungen und auf Messen präsent.

Aber seien wir ehrlich: Die meisten der allseits bekannten Vorführplatten sind musikalisch eher Durchschnitt, einige sogar schlichtweg völliger Mist. Nicht so die Trinity Sessions. Alleine schon die ersten 3 Songs sind absolute Weltklasse und die Version des Welthits „Sweet Jane“ von Lou Reed ist meiner Meinung nach die beste jemals aufgenommene Version. Übrigens finde ich die 20 Jahre später aufgenommene „Trinity Revisited“ (mit DVD der Aufnahme), zwar ebenfalls wirklich gut, aber an diese unglaubliche Stimmung des eigenen Originals kommen die Cowboy Junkies auch mit den namhaften Gastmusiker:innen nicht heran.

Meine 2 absoluten Lieblingsplatten der CJ sind zum einen deren Erstlingswerk (ja, die Trinity Session ist nicht die erste, auch wenn dies immer mal wieder behauptet wird) von 1986 (übrigens ebenfalls eine Aufnahme mit nur einem Mikro) mit dem Titel „Whites off Earth now“ und die 1992 erschienene CD „Black Eyes Man“.

Und seitdem haben die CJ wirklich viele Alben veröffentlicht und sind dichter, komplexer und, ja, irgendwie lauter und ein ganz klein wenig aggressiver geworden. Die Mischung aus Folkstrukturen und langsam-rockigen Country-Elementen und getragen durch die fast schon hypnotisierende Stimme vom Margo ist jedoch dem Grund nach geblieben. Und es sind und bleiben einfach die Cowboy Junkies, die weiterhin nach nur wenigen Sekunden, spätestens nach 1-2 Minuten sofort erkennbar sind. Faszinierend.

Und das neue Album? Ist ein absolutes Cowboy Junkies Album, nicht mehr und nicht weniger. Ist das als Kritik gemeint? Nein! Wer sich eine neue CD kauft, weiß einfach, was ihn erwartet und das ist gut so. Die Band springt nicht auf Trends auf oder versucht sich anzupassen. Wie gesagt, sie sind für mein Empfinden ein ganz klein wenig musikalisch und instrumental dichter geworden, dennoch spielen sie noch immer in einer eigenen Liga. In Ihrer Liga. Mein Anspieltipp: Seventeen Seconds…wer das Original kennt, ist wahrscheinlich schon etwas älter…das fantastische gleichnamige 2. Studioalbum von „The Cure“ aus dem Jahr 1980

Absolute Empfehlung…unbedingt anhören und auch, wenn ich es gerade hier eigentlich nicht schreiben wollte: Auch klanglich eine hervorragende CD.

Hier ein paar Videotipps:

https://www.youtube.com/c/CowboyJunkiesMusic/videos

https://www.youtube.com/user/propertv/videos

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