Mein Hörtipp: Frank Paul Schubert, Kazuhisa Uchihashi, Klaus Kugel: „Black Holes are hard to find“
Ein Album mit purer Energie. Vom ersten Song an wird deutlich, dass Frank Paul Schubert am Saxophon, Kazuhisa Uchihashi an der Gitarre und Klaus Kugel am Schlagzeug, Gongs und Perkussionsinstrumenten gemeinsam nur eine Richtung kennen: Nach vorne! Nach ein paar ruhigen Akkorden der Gitarre tritt das Saxophon von Schubert dazu und dann beginnt die wilde Fahrt…Alles immer sehr direkt, schnell und ohne jemals in der Führung nachzulassen. (Anspieltipps unten)
In 7 Songs und einer Dauer von fast 74 Minuten nehmen die 3 die Zuhörer:innen mit auf eine Reise in die Welt der freien und der zum Teil fast schon exzessiven und ekstatischen Improvisationen, mit Elementen aus dem Rock, dem Jazz-Rock und fernöstlich-asiatischen Elementen. Die Songs wühlen auf, provozieren, scheinen sich in den vielen ruhigeren fast schon meditativen Phasen sich „fast zu entschuldigen“. Sie fordern die Zuhörer:innen und sie geben ihnen zugleich Halt, nehmen sie an die Hand und führen sie so sicher und zielgerichtet durch diese großen Klanglandschaften und Soundstrukturen. Aus der Ruhe in die Konfusion und wieder zurück zu einer geradezu transzendenten harmonischen Ruhe.
Immer volle Energie, keine Limits und keine falsche Rücksicht. Und immer wieder ruhige stimmungsvolle Inseln, in denen die Songs selbst Kraft schöpfen. Aufwühlende Werke die einem selbst aber Ruhe geben um dann als Basis aus dieser heraus wieder zu neuen freien und ungemein spannenden Strukturen aufzubrechen.
Die drei geben hier ihre Musik wieder, ihre Vorstellungen und allein ihre musikalischen und klanglichen Ziele. Keine Kompromisse, kein Abweichen von der eigenen Berufung, keine Rücksicht auf den Mainstream, auf Moden oder gar einem Anforderungsdenken des Musikmarktes.
Kein Album für jeden oder jede, aber eines, dass, wenn man sich darauf offen einlässt, bei jedem neuen Hören deutlicher werden lässt, was Musik bewirken kann und was musikalische Authentizität bedeutet. Und bei mir ist es immer so, dass mich gerade solche Musik sehr entspannt, sie transformiert den eigenen Stress, Unruhe oder Nervösität in die Musik, um nach dem Verklingen des letzten Songs selbst in tiefer Ruhe zu sein. Paradox? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Hören Sie selbst! (s.u.)
Einfach offen sein und sich darauf einlassen!