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Mein Hörtipp: Franz Schubert, Symphony No. 8, in C Major D 944; Concerto Budapest, András Keller

Die C-Dur Symphonie von Franz Schubert (neuerdings als seine „8.“ gewertet) wird als seine „große Symphonie“ bezeichnet ist wirklich etwas ganz Besonderes. Sie zeigt den Übergang des Komponisten von der Klassik zur Romantik. Ja, man hört sie noch, die drei großen der Klassik, Mozart, Beethoven und Haydn, aber auch der weite Blick in die frühe Romantik ist an vielen Stellen offensichtlich. Und so kann man wohl zurecht die ersten 6 fertigen vorherigen Symphonien eher als „Vorstudien oder -stufen“ dieser großen Symphonie bezeichnen, so wie es Hans-Klaus Jungheinrich in seiner hervorragenden Einführung im Booklet macht.

Interessant, dass Schubert über einen langen Zeitraum (1818-1821) zahlreiche Fragmente zu der Symphonie komponierte, diese aber dann nahezu alle wieder fallen ließ. Es war eine künstlerische Entwicklung, vielleicht sogar ein Kampf mit sich selbst und der Richtung, in die das Werk gehen und die Zuhörer:innen hinführen sollte. 3 Jahre nach der C-Dur Symphonie arbeitete Franz Schubert dann an einer D-Dur Symphonie und auch sie zeigt in den überlieferten Skizzen, dass hier ganz sicher so viel mehr zu erwarten gewesen wäre, wenn Franz Schubert nicht bereits 1928 im Alter von nur 31 gestorben wäre. Was alles hätte uns dieses Genie noch alles schenken können?

Aber wie man nun diese Symphonie bezeichnet, ist im Ergebnis egal, denn eines stimmt in jeden Fall: Es ist eine „große Symphonie“ und unter der Leitung von András Keller spielt das Concerto Budapest hier etwas wunderbares ein. Etwas Großartiges sogar, dass die Zuhörer:innen sofort gefangen nimmt, sie führt, fordert und sie nach dem Erleben in einem neuen emotionalen Zustand entlässt.

Aufgenommen im November 2017 im „Italian Institute“ in Budapest, bietet die gerade erschienene SACD neben der CD und SACD-Wiedergabe zudem die im „TACET Real Surround Sound“, natürlich im „Inspiring Tube Sound“ (beides wird auf den Webseiten von TACET ausführlich erläutert, s.u.). Klanglich ist die CD, wie bei TACET nicht anders zu erwarten, einfach phantastisch. Man hört bei allen Einspielungen unter der Leitung von Andreas Spreer als Tonmeister (hier mit Roland Kistner) und Produzent, dass der Klang der Aufnahme fester Bestandteil der Gesamtvorstellung der Umsetzung des Werkes als solchem ist. Große monumental erscheinende Dynamik und feinste klangfarbliche Differenzierungen und alles in einer ungemein fast schon organisch wirkenden Klangästhetik. Absolut großartig.

Schubert soll diese Symphonie (wie wohl alle seine anderen, bis auf die „Erste“) nie selbst aufgeführt gehört haben. Es ist Robert Schumann zu verdanken, der das Werk bei einem Aufenthalt in Wien wieder entdeckte und (wieder einmal) Felix Mendelsohn-Bartholdy, der die Aufführung leitete.

Die C-Dur Symphonie von Franz Schubert ist ein wunderbares Werk und ein Meilenstein der Symphoniekunst, der hier klanglich perfekt musiziert wird von André Keller, diesem wunderbaren und weltweit mit den größten Musiker:innen spielende Geiger und Dirigent, und dem Concerto Budapest. Alles das in einer Art, die den historischen Hintergrund, die zwei miteinander kämpfenden Seelen in der Brust des Komponisten beim Verfassen und die klar hörbaren Merkmale der Klassik und der Romantik deutlich hörbar machen, ohne dabei das Werk jedoch nur ansatzweise zu zergliedern.

Ein Meisterwerk mit großer musikalischer Schönheit und eine Aufnahme, die in jede gute Musiksammlung gehört.

Unbedingt anhören!

Hier weitere Informationen:

https://www.tacet.de/main/seite1.php?language=de&filename=production.php&bestnr=02494

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