Mein Hörtipp: Helge Lien: Funeral Dance
Die sehr persönliche Verbeugung dieses Ausnahmemusikers vor einem seiner wichtigsten Lehrer und Freude: Dem aus der Ukraine stammenden Mikhail Alperin. Einigen von Ihnen ist er vielleicht aus seiner Arbeit mit dem Moskau Art Trio ein Begriff. Er lebte viele Jahre seines Lebens in Norwegen, so dass hier weitere Zusammenhänge zu Helge Lien bestehen, einem der heute wohl wichtigsten Vertretern des sog. „nordischen Jazz“. Video, s.u.
Das Trio wird hier ergänzt durch einen typischen „Norwegischen-Sound“ des Saxophons von Tore Brunborg, dessen wunderbaren, klaren Linien und dem immer sehr klaren und vielleicht ein klein wenig schroffen und an einen kalten Gebirgswasserfall in Norwegen erinnernden Sound einen wichtigen Beitrag zu dem Gesamtergebnis beitragen.
Sehr ruhige, melodisch-fließende, fast mystische Musik mit viel Raum, kein Ton zu viel und wie immer, mit sehr bewussten Pausen und ruhigeren Passagen als wichtiges Stilmittel des Aufbaus von musikalischen Spannungsbögen. Töne bekommen ein Leben, sie entstehen und bekommen den Raum, wieder unterzugehen. Zeit für die Töne, die Melodien und den Songs sind eines der Merkmale, die man schnell mit dieser doch besonderen Art Musik verbindet.
Das alles ist es, was Helge Lien völlig zu Recht zu einem der führenden Jazz-Musiker der heutigen Zeit macht.
Ein Album, deren Musik entspannt und dennoch fesselt und sowohl grob- als auch feindynamisch auf höchstem Niveau spielt.
Grandios!