Mein Hörtipp: Marc Méan Fields: Mist
Ein klassiches Jazz Trio: Marc Méan (p), Paul Amereller (dr) und Patrice Moret (bass) mit 9 Eigenkompositionen des Pianisten. Video, s.u.
So weit so gut. Aber irgendwie vorhersehbar? Nein! Das Trio hat einen eigenen Sound, geprägt von einer gewissen Dunkelheit, Melancholie und bricht immer wieder mit den Erwartungen. Man merkt der CD an, dass Méan die Songs noch „unfertig“ mit ins Studio gebracht hat, um sie erst dort dann im Rahmen eines Entwicklungsprozesses mit den beiden anderen Musikern gemeinsam zu entwickeln. Die Stücke sind komplex, aber nicht sperrig, sie geben einen Ausblick in die freie Improvisation, aber ohne konfus zu sein und sie erinnern an die spezielle brüchige kantige Art von Monk um nur wenige Töne später in einen harmonischen Melodienreichtum zu wechseln. Fordernde Klavierläufe und energetische Bass und Schlagzeugparts zeigen ein Trio auf, dass gemeinsam spielt und dennoch immer auch gleichzeitig die jeweiligen individuellen Musiker klar erkennbar lässt. Jeder der drei hat seine eigene Stimme, seine eigenen Vorstellungen und seine eigene Interpretation der jeweiligen Songs und zudem, ohne den eigenen Part zu verleugnen, zusätzlich das Ganze als Trio im Blick. Eigentlich spielen hier 3 Musiker und das Trio.
Ein großartiges Album und eine Bereicherung des Genres das einen bei jedem neuen Hören neue musikalische Ideen und interpretatorische Feinheiten entdecken lässt. (VÖ 26.04.2024)
Unbedingt anhören!
Das Trio ist gerade auch live zu sehen und zu hören. Weitere Infos zur Tour: