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Mein Hörtipp: Moritz Stahl: Traumsequenz

Moritz Stahl, geboren 1991, legt hier sein erstes Album vor. Der Tenor- und Sopransaxophonist hat in vielen bekannten Bands der Jazzszene gespielt und nun seinen Traum der eigenen realisiert. Nachdem er die Idee dazu 2022 hatte, musste er nur noch die Mitspieler für sein Projekt finden. Solche, die seine Vorstellungen von offenen Formen, Strukturen und einem Schwerpunkt in der freien Improvisation teilten. Und er fand sie in Philipp Schiepek (git), Julius Windisch (p), Lorenz Heigenhuber (bass) und Leif Berger (dr).

Bevor er die CD einspielte, brachte er die Musiker in mehreren Konzerten im Münchner Jazzclub Unterfahrt zusammen und legte diesen – ohne Probe – am ersten Abend sein Material vor und ließ sie dann, gemeinsam mit ihm, seinen Traum der Songs wahrwerden.

Die 17 Stücke entfalten eine enorme Energie, fast schon einen musikalisch-rhythmischen Sog.  Der Leader führt, lässt aber den Mitspieler ihren Frei-Raum, den diese durch individuelle Improvisationen ausfüllen, so dass es fast zu einer fünffachen Energiezufuhr zum Ganzen führt. Die Kraft, dieser forcierte Drang nach vorne, immer weiter in die jeweilige Entwicklung der Songs, frei aber kein Free-Jazz und das dennoch überwältigende melodische Gespür aller Musiker, zeigen deutlich, dass sich hier eine Band zusammengefunden hat, die großes, ja, ganz großes zur Entwicklung des Jazz im 21. Jahrhundert beitragen werden. Da bin ich mir absolut sicher.

Der Traum von Moritz Stahl wurde wahr: Ein Erstlings-Meisterwerk

https://moritzstahl.com/

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