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Mein Hörtipp: Piceno: Hundertdreissigfünf

Ich hatte vor einiger Zeit sehr positiv über die Solo-CD „II“ von Peter Groesdonk geschrieben (s.u.) und nun hat er im Duo mit Ben Enzon ein neues Werk vorgelegt: „Hundertdreissigfünf“. 2 klassische Gitarristen an ihren akustischen Instrumenten können natürlich „mehr“ als nur einer wiedergeben. Doch es fällt zunächst einmal gar nicht auf, dass hier ein Duo am Werk ist. Im Gegenteil, weiterhin eher sparsam gespielte Töne und allein die Intentionen und Harmonien der Musikstücke in den Vordergrund stellend, spielen beide die insgesamt 10 Songs, eigene und Fremdkompositionen.

Wie immer bei neuen CDs lege ich diese ein und lasse sie erst einmal mehrmals im Hintergrund laufen. So auch dieses Mal, doch schreckte ich plötzlich hoch: Was ist das? Eine mir so bekannte Melodie, deren ganze Magie hier durch die beiden akustischen Gitarren wiedergegeben wird: Der erste Teil des Köln Concert von Keith Jarrett.

Ich liebe dieses Stück und habe bislang keine Interpretation gehört, die auch nur ansatzweise an diesem ganz besonderen Abend in Köln herankommt. Ich dulde keine Interpretation neben diesem einmaligen Original. Bis jetzt, denn was ich hier zu hören bekam war emotional in der Lage alles das, was diese Aufnahme so einmalig macht mit den akustischen Gitarren wiederzugeben, übrigens auch auf diesem Album wieder klangtechnisch perfekt aufgenommen.

Ein Album, das leise gespielt einfach nur großartige Musik wiedergibt. Etwas lauter und intensiver gehört, zeigen sich die vielen kleinen Finessen der beiden, wenn sie die Songs in der so eigenen Art und in der besonderen Form der Wiedergabe für 2 klassischen Gitarren nicht einfach nur spielen, sondern interpretieren und dabei deutlich machen, welche Klasse sie neben dem Musikalischen auch bei der Technik haben. Dynamische Abstufungen, feinste Klangfarben und eine der klassischen Gitarre so eigenen besonderen Form der durch das Anreißen der Saiten möglichen Rhythmik.

Peter Groesdonk entpuppt sich immer mehr zu einem echten Star seines Genres, egal ob solo oder im Duo piceno! Meine überaus positiven Zukunftsprognosen bzgl. dieses sympathischen jungen Duisburger Musikers und Komponisten aus meiner älteren Besprechung scheinen sich immer mehr zu manifestieren.

Unbedingt anhören und für eine wunderbare Zeit der Welt mit all ihrer Hektik, Oberflächlichkeit und lauter Aggressivität entfliehen.

Eine besondere Empfehlung!

www.duo-piceno.com

Hier die Rezension der Solo CD von Peter Groesdonk

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